Hach ja.
Nach meinem Alptraum-Termin war ich, wie ihr ja bereits wisst, ziemlich am Ende. Ich informierte meinen Rheumatologen hierüber und er hat für mich gehandelt. Ich bin ihm wirklich sehr dankbar dafür, hat er mich doch, denke ich, nach nun fast 1 Jahr eigener Diagnostik / Behandlung und regelmäßigen Infos und Gesprächen gut kennen gelernt. Es wird also weiter gehen für mich und das ist gut so. Das gibt mir wieder ein wenig Hoffnung.
In den letzten Tagen war ich am Boden. Die Schmerzen trieben mich, ihr wisst ja, von Couching und Co. halte ich dann nicht viel, sondern versuche mich abzulenken, indem ich mich vorallem noch mehr bewege. Und ich weiss, dass ich verrückt bin in der Hinsicht. Ich neige ja dazu meine Grenzen, die ich oft erst im Nachhinein kenne, zu überschreiten.
Nach dem Anruf meines Rheumatologen am Donnerstag Abend war ein wenig Ruhe in mir eingekehrt.
Vor Freitag fürchtete ich mich allerdings trotzdem etwas. Denn ich musste mir mein Urinkulturergebnis beim Hausarzt holen und schon wieder Antibiotika wollte ich sicher nicht zu mir nehmen. Ich ging also nach meiner morgendlichen Kinderversprgungsroutine in die Praxis und fragte nach. Alles Bestens, keine Bakterien! Eine super Nachricht für mich.
Bereits auf dem Weg hinaus, sprach eine meiner Ärztinnen aus der Praxis mich noch einmal an. Fragte, ob urologisch denn nun alles überstanden sei. Ich sagte dann, dass dies noch nicht der Fall sei, deshalb ja die Urin-Probe so wichtig war, weil ich ja kommende Woche Freitag Termin zur Urs mit Steinentfernung habe, aber dass wir zumindest grosse Fortschritte machen würden und das natürlich super wäre. Sie lächelte mit mir und fand den Optimismus klasse, denn immerhin sind Fortschritte besser als Rückschritte.
Wir wünschten uns ein baldiges Wiedersehen unter besseren Umständen, als dass ich wieder einmal eine Einweisung abholen würde und ich ging. Mein Mann und ich hatten abgesprochen, dass ich meinen Spaziergang für den Tag am Vormittag machen würde, solange es eben noch nicht zu sonnig sein würde oder aber am späteren Abend zu kalt. Also ging ich direkt meine Runde. Brücken, Wäldchen, Freilichtbühne, Naturkundemuseum, Obertrave, mit dem spontanen Entschluss, noch in die Stadt abzubiegen, da ich noch die ein oder andere Hose für mich suche. Vorallem für meine Spaziergänge, die irgendwann, so hoffe ich, zu Joggingtouren werden könnten, wenn meine Beine und mein Kreislauf dies wieder zulassen.
Leider hatte ich keinen Erfolg. Oder sollte ich sagen zum Glück?
Als ich heim kam, war ich, dank nötiger Pausen und kurzem Besuch bei meiner Freundin Svenja, ungeplant 6 Stunden unterwegs (inkl. Praxisbesuch). Mein Mann erzählte mir, dass die Klinik, angerufen hätte (wie bereits erwähnt, mein Rheumatologe hatte für mich gehandelt). Also versuchte ich zurück zu rufen, da es um einen Termin für die stationäre Aufnahme ging. Muss ich dazu nich sagen, dass das Wählen der Nummer mir ein Graus war, auch wenn ich vorab wusste, worum es ging? Leider bekam ich ausser Freizeichen niemanden ans Telefon. Ich denke mal, die Patientenaufnahme ist wochentags nur bis Mittags erreichbar. Nach dem 5. Versuch (von 15 bis 18 Uhr) gab ich jedenfalls auf. Zumindest für diese Woche. Zwischenzeitlich meldete sich Britta bei mir und fragte, ob ich Lust hätte mit ihr spazieren zu gehen - zum Real. Zum Real und zurück sind mal eben 10km zu Laufen.
Ich überlegte kurz, und sagte zu.
Das gesamte Becken brannte und schmerzte, die Beine naja, nichts neues, aber laufen ist besser als liegen und ich bin dann ein wenig abgelenkt. So einfach ist das. Denn wenn man erstmal liegt mit Schmerzen ist die Motivation wieder aufzustehen sehr weit weg.
Kurze Zeit später ging es auch schon los. Wir gingen langsam und unterhielten uns wieder über viele Themen. Wir genossen die ruhigen Schleichstrassen und die Natur um uns herum. Und irgendwann kamen wir dann an.
Solange wir liefen, war es zumindest bei mir so, dass es nicht schmerzhafter war, als wenn ich nur sitzen oder liegen würde. Aber nur solange wir unterwegs waren und in konstanter Bewegung. Von gelegentlichem zusätzlichen schmerzhaften Ziehen mal abgesehen war dieser Weg akso kein grosses Problem für mich. Das wäre wohl eher anders gewesen, wäre ich alleine unterwegs gewesen.
Als wir bei Real selber durch waren, setzten wir uns kurz beim Bäcker dort hin, um einen Kaffee zu trinken. Und da spürten wir beide, dass das wohl keine so gute Idee war. Also nicht der weite Weg, sondern, dass wir eine Pause machten.
Nach unserem Kaffeepäuschen hatten wir nämlich beide gleichermaßen ein wenig Probleme wieder hoch zu kommen.
Auf dem Weg zum Ausgang, kamen wir auch direkt an der Outdoor-Abteilung von Real vorbei und diese zog uns magisch an.
Wir gingen hinein. Und kamen mit weniger Geld in der Brieftasche wieder heraus. Ich glaube, das wird künftig mein Einkaufsshop Nummer 1. Eine Hose in meiner Grösse hatten sie gerade zwar nicht da (und ich lasse mir im Traum nicht einfallen, auch nur noch ein Teil in der Grösse M zu kaufen, immerhin sind wir ja froh endlich eine Grösse S! zu sein, auch wenn ich selbst hierfür eigentlich nichts getan hatte.), dafür fand Britta aber ein tolles sportliches Shirt und ich die perfekte Joggingjacke hierzu. Und das unschlagbar günstig.
Naja gut, Britta musste leider auch ein wenig Geld da lassen, denn auch für sie hatten sie eine Menge auf Lager. ;-) Wir 2, beide keine grossen Shopper, sonst nur mit Mühe etwas Passendes für den eigenen Geschmack findend, landeten praktisch in einer Fundgrube und wären am Liebsten noch ärmer geworden. Aber dann eher mal mit dem Auto dirt hin fahrend, denn immerhin müssen wir das ganze auch nach Hause bekommen.
Dann machten wir uns auch schon auf den Rückweg. Und naja, wir redeten und genossen weiterhin.
Als ich heim kam, war ich fix und fertig, und mein Mann und ich verbrachten, nachdem unsere Nachbarin mit ihrer Tochter zum Essen heim gingen, den Rest des Abends noch redend, bis ich dann zu meiner regulären Zeit schlafen ging. Ich darf wohl nicht sagen, dass ich schon ein wenig geschockt war, als ich auf meinen Km Zähler schaute und dieser mir offenbarte, dass ich tatsächlich 17km gelaufen war. Ablenkung ist eben alles und wenn Britta und ich zusammen sind, kommt es einem so vor, als ob die Zeit zu schnell verflogen ist. Wir sind dann so vertieft in unsere Gespräche, dass wir beide völlig in unsere kleine Welt versinken. Abgesehen davon, dass ich 5 Mal in dieser Nacht erwachte, war ich so kaputt, dass ich keine 10 Minuten brauchte, um einzuschlafen.
Heute früh stand ich dann um 7 Uhr auf. Ich war die Erste, was mich doch etwas verwunderte. Aber nur 3 Minuten nach mir, war auch unser Sohn dann wach und stand auf.
Den Vormittag über habe ich die Kinder versorgt und irgendwie verflog die Zeit, ich habe keinen Schimmer, was ich in der ganzen Zeit, bis ich um 14 Uhr etwa die Wohnung verließ, gemacht habe.
Spielt das überhaupt eine Rolle? Solche Zeitlöcher sind faszinierend.
Um kurz nach 14 Uhr traf ich mich mit Britta und wir gingen zusammen wieder spazieren. Auf unserem Spaziergang landeten wir erst einmal bei einer Jobmesse, zu der sie heute gehen wollte, und auf dem "Rückweg" in einem kleinen Cupcake-Cafe. Naja, ihr wisst ja, ich esse fast nur noch glutenfrei, aber heute gab es dann für mich mal ausnahmsweise ein normales Cupcake mit Kokos-Maracujatopping, Dazu ein Käffchen. Vielen Dank für die Einladung heute Britta. Ich habe es genossen. Auf das Küchlein hätte ich gern verzichten können, das Topping war jedoch so lecker, locker und fest zugleich, es hat totales Suchtpotential.
Danach ging es dann wieder heim.
Eigentlich war für heute schlechtes Wetter angesagt. Soll ich es sagen? Ich hab nen leichten Sonnenbrand! Geringfügig nur. Glücklicherweise nur im Gesicht, der Rest war gut geschützt, auch wenn es ein bisschen schwitzig wurde. Ich spüre die Hitze in meinem Gesicht und naja es juckt halt etwas. Allerdings sieht es nun nicht unbedingt roter aus als schon gestern. Aber das hat bei mir nicht unbedingt etwas zu sagen. Die Hitze und der Juckreiz reichen schon um zu wissen, dass ich mit Ausschlag rechnen muss. ;-)
Aber auch heute war ich gut abgelenkt. Und es hat mir wirklich viel Freude bereitet, mit Britta zu laufen.
Ich geniesse unsere gemeinsamen Spaziergänge und wenn es ihr dann doch mal eine Spur zu langsam war, geht sie eben später noch richtig laufen. ;-)
Sollte das Wetter morgen gnädig sein, wird weiter gelaufen. Da fällt mir ein, also niemand kann behaupten, ich würde mich nicht an ärztliche Anweisungen halten, denn nach denen soll ich ja permanent laufen und viel trinken. ;-)
Mir graut es ein wenig vor kommender Woche.
Ich bin innerlich aufgewühlt und überängstlich. Nicht wegen der OP selber, sondern weil ich mich davor fürchte, dass es passieren könnte, dass ich innerhalb der kommenden Tage, erfahrungsgemäß, doch noch wieder Bakterien im Urin habe und deshalb die OP schlimmstenfalls dann verschoben wird, weil dann erst mit Antibiotika vorbehandelt werden muss.
Mittwoch fällt die Entscheidung. Dann wird vorkontrolliert. Und die Schwester von der Patientenaufnahme sagte mir bereits, dass alles nur von meinem Urin abhängt.
Das immer alles so kompliziert sein muss.
Also drückt mir die Daumen, dass die OP Termingerecht statt finden wird. Immerhin wollen wir ja wirklich irgendwann einmal das ganze überstanden haben. Und meine gesamte weitere terminliche Planung hängt natürlich ebenfalls davon ab, da ich nicht weiss, ob ich nun nir 2 Tage in der urologischen Klinik liege ider gar länger. Im Durchschnitt heisst es eben stationärer Aufenthalt etwa 2 bis 4 Tage inkl. OP tag und Aufnahmetag. Das heisst, sofern nicht unvorhergesehene Komplikationen auftauchen. Und ihr kennt das ja bereits von mir, das geht schneller als man denkt und will, zumal mir wie gesagt, seit ein paar Tagen Becken, Flanke und Schiene links weh tun. Ich hoffe gerade echt, dass die Steinstrasse nur daran schuld ist. Fieber habe ich glaube ich jedenfalls nicht, wäre auch schwer für mich dies zu beurteilen, da ich wie gesagt ohnehin das Gefühl habe, mein Gesicht würde innerlich verbrennen. Wie so oft. Und mein Ohrenthermometer versagt mir den Dienst und zeigt mir permanent (verglichen anhand Vergleichsmessung, die ich bei meiner Tochter vor kurzem machen musste und anhand Vergleichsmessung als ich zuletzt in die Notaufnahme musste) 1 - 2 Grad zu wenig an.
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