Eigentlich ist Zittern (medizinisch: Tremor) eine normale
Aktion des Körpers. Unsere Muskeln zittern stets ein kleines bisschen,
ohne dass wir das bemerken. Dieses physiologische Zittern kann sich
verstärken und sichtbar werden, beispielsweise bei Kälte. Sichtbares
Zittern ist gekennzeichnet durch unwillkürliche, in der
Regel rhythmische Bewegungen verschiedener Körperteile: Hände oder Arme,
Kopf, die Stimme, Beine oder der Rumpf. Oft spannen sich dabei die
Muskelgruppen, die für gegensätzliche Aktionen zuständig sind,
abwechselnd an. Frieren wir, so sollen diese Maßnahmen dem Körper
„einheizen“. Auch vor Angst, Aufregung oder Erschöpfung können bildlich
gesprochen und im Wortsinn „die Knie zittern“. Koffein oder Nikotin im
Übermaß lösen die Reaktion zuweilen ebenfalls aus.
Die unbeabsichtigte Muskelbewegung kann aber
auch krankheitsbedingt sein. Weil viele Ursachen in Betracht kommen, ist
die Suche nach dem genauen Auslöser nicht so leicht. Eine gründliche
ärztliche Untersuchung beim Hausarzt und / oder beim Neurologen hilft,
die exakte Diagnose einzukreisen. In der Regel prüft der Mediziner
insbesondere die Funktion von Gehirn, Nerven und Muskeln. Laborwerte,
bildgebende Verfahren, etwa eine Magnetresonanztomografie, und weitere
Untersuchungen liefern Hinweise auf zugrunde liegende Krankheiten. Auch
bestimmte Medikamente kommen als Auslöser infrage. Viele Tremorarten
können behandelt werden.
Ärzte unterscheiden verschiedene Arten von Tremor. Dabei
helfen ihnen bestimmte Unterscheidungsmerkmale, zum Beispiel die Frage,
wie lange das Zittern schon besteht und ob der Betroffene eventuell
weitere Bewegungsstörungen hat. Das könnte beispielsweise ein
verändertes Gangbild oder eine auffallende Muskelsteifigkeit sein. Auch
über psychische Veränderungen sollte der Arzt informiert werden.
- Ein Aktionstremor beginnt, wie die Bezeichnung vermuten lässt, bei einer Muskelaktion. Dabei gibt es verschiedene Varianten.
- - Der Haltetremor beschreibt ein Zittern beim Halten gegen die Schwerkraft.
Beispiel: Wird die Kaffeetasse mit ausgestrecktem Arm eine Weile hochgehalten, beginnt der Arm zu zittern.
Beispiel: Wird die Kaffeetasse mit ausgestrecktem Arm eine Weile hochgehalten, beginnt der Arm zu zittern.
Wie schnell ist die Zitterbewegung?
Ärzte teilen Zittern nach der Frequenz ein: Es gibt
den niederfrequenten Tremor, also ein relativ langsames Zittern mit
einer Frequenz von 2 bis 4 Hertz (Hertz = Schwingungen pro Sekunde).
Daneben existiert der mittelfrequente Tremor mit einer Frequenz von 4
bis 7, und der hochfrequente Tremor, also ein schnelles Zittern, mit
einer Frequenz von über 7 Hertz.
Wie ausladend ist die Zitterbewegung?
Unterschieden werden zudem das grobschlägige (also sehr
ausladende) Zittern, das mittel- und das feinschlägige (also minimal
ausladende Zittern).
- Bei einem Zittern, das hauptsächlich als Haltetremor in
Erscheinung tritt, kann es sich um eine verstärkte und deshalb sichtbare
Form des „normalen“, physiologischen Zitterns handeln – insbesondere
dann, wenn es eine mittlere bis höhere Frequenz hat. Als Auslöser kommen
zum Beispiel Muskelerschöpfung oder Angst infrage, sodann
unterschiedliche Medikamente. Auch Vergiftungen, Alkohol-, Drogen- oder
Medikamentenentzug können ein „normales“ Zittern verstärken. Ein eher
grobschlägiges Zittern kommt zum Beispiel bei schweren Leber- oder
Nierenerkrankungen vor.
Therapie: Sie hängt jeweils von der Ursache und deren
Behandelbarkeit ab. Hat sich ein Medikament als auslösend erwiesen, wird
der Arzt prüfen, inwieweit hier eine Änderung möglich ist. Andernfalls
wird der Neurologe abwägen, ob bei überwiegendem Haltetremor zum
Beispiel ein Betablocker infrage kommt.
Achtung: Therapien gegen Tremor setzt der Arzt bei jedem
Betroffenen sehr individuell ein, natürlich auch unter Beachtung der
Gegenanzeigen. Wichtig ist immer die Behandlung einer möglichen
Grunderkrankung.
Quelle: http://m.apotheken-umschau.de/zittern-muskelzittern
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