Migräne ohne Aura

Die Migräne ist eine in Episoden anfallsartig auftretende Form des chronischenKopfschmerzes.
Der durch Migräne bedingte Kopfschmerz tritt in Form von Attacken auf, deren Dauer zwischen 4 Stunden und 3 Tagen schwankt. Eine über 3 Tage hinaus bestehende Migräneattacke wird als Status migraenosus bezeichnet.
Phasen
Durch klinische Beobachtungen und Erfahrungen lassen sich im Ablauf der Migräne drei Phasen unterscheiden. Zu betonen ist jedoch, dass diese drei Phasen nicht bei jedem Migräneanfall regelhaft ablaufen und auch ganz fehlen können.
Prodromalstadium: Dem Anfall gehen verschiedene, für den Patienten als Warnzeichen erkennbare Symptome voraus. Dies kann beispielsweise eine depressive Verstimmung oder Übererregbarkeit sein.
Aura: Unmittelbar vor dem Schmerz oder den Schmerz begleitend äußert sich die Aura beispielsweise in Form sehr unterschiedlicher neurologischer Störungen wie z.B. Gesichtsfeldausfälle, Parästhesienund Paresen.
Kopfschmerz: Der von Betroffenen meist als einseitig pochend beschriebene Kopfschmerz wird in der Regel durch körperliche Aktivität verschlimmert und ist je nach Form und Ausprägung der Migräne von vegetativen und neurologischen Symptomen begleitet. Behinderung der Nasenatmung und Nasenlaufen gehören häufig zum Krankheitsbild der Migräne, denn die Stimulation der autonomen Nerven (Äste des Nervus trigeminus) kann beide Symptome verursachen. Dadurch besteht die Verwechslungsgefahr mit einer Rhinosinusitis.
Die Migräne wird klinisch in eine einfache,klassische und komplizierte Form eingeteilt. Die International Headache Society hat darüber hinaus eine international gültige Klassifikation der Kopfschmerzen im Allgemeinen und der Migräne im Speziellen ausgearbeitet.
Einige Autoren teilen die Migräne auch nach dem Vorhandensein einer Aura in "mit Aura" und "ohne Aura" ein.
Einfache Migräne
Die einfache oder gewöhnliche Migräne zeichnet sich durch vegetative Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, audiovisuellen Missempfindungen (Photophobie, Phonophobie), Palpitationen und Diarrhöen aus. Die visuelle Aura ist gekennzeichnet durch Fortifikationen.
Klassische Migräne
Bei der klassischen Migräne, auch Migräne mit Aura genannt, werden die Kopfschmerzen zusätzlich von meist kurz andauernden und nach Anfallsende abklingenden neurologischen Defiziten begleitet. So sind beispielsweise für die ophthalmische Migräne Gesichtsfeldausfälle in Form von sog. Flimmerskotomen typisch, auf welche oft Lichtblitze folgen. Bei Lidschluss leuchten die Lichtblitze intensiv bläulich-gelb wie ein Feuerwerk. Dem folgt ein Halbseitenkopfschmerz mit Rötung der Gesichtshaut der betroffenen Seite. Ätiologisch verantwortlich ist wahrscheinlich eine temporäre Blutzirkulationsstörung im Bereich der Arteria cerebri posterior, die aus der Arteria basilaris abzweigt. Diese Art der Migräne betrifft meist jüngere Patientinnen zwischen 10 und 30 Jahren.
Komplizierte Migräne
Die bei der komplizierten Migräne, auch als Migraine accompagnée bezeichnet, auftretenden neurologischen Störungen dauern länger als bei der klassischen Migräne und können den einzelnen Anfall auch überdauern. Beispiele für die komplizierte Migräne sind:
Hemiplegische Migräne, mit Halbseitensymptomatik wie beispielsweise Hemiparese
Basilaris-Migräne, mit neurologischen Störungen des Hirnstamms, symptomatisch in Form von Schwindel, Gangstörungen, Paresen und Sehstörungen
Ophthalmoplegische Migräne mit Paresen im Versorgungsgebiet des Nervus oculomotorius
Eine Sonderform der Migraine accompagnée ist die mit isoliertem Sprachverlust bzw. Sprachstörungen einhergehende Variante.
Sonderformen
Die kindliche Migräne geht meistens mit kürzeren Migräneanfällen als beim Erwachsenen einher. Die vegetativen Begleitsymptome stehen hier im Vordergrund (Übelkeit, Aura), oft auch mit unspezifischen Schmerzen. Die Kinder ziehen sich typischerweise vom Spielen zurück und schlafen nicht selten im Verlauf einer Migräneattacke ein, um nach kurzem Schlaf weitgehend beschwerdefrei aufzuwachen.
Bei Migräne (ohne Aura) deutet ein erhöhter Methylmalonsäurewert hin auf einen Vitamin B12 Mangel als Ursache. Die Behandlung (i.m. Verabreichung des Vitamins) der Ursache ist dabei oft erfolgreich.
Der medikamenteninduzierte Dauerkopfschmerz kann im Rahmen einer Migräne durch zu häufige Einnahme von Schmerzmitteln, Mutterkornalkaloiden oder Triptanen zustandekommen. Es kommt dabei zu einer Zunahme der Migräneattacken. Auch die Einnahme von Tranquillizern(Benzodiazepine), Nitropräparaten und Antibiotika (z.B. Aminoglykoside) können zu Kopfschmerzen führen.
Quelle der Beschreibung: DocCheck - Flexikon von © 2016 DocCheck Medical Services GmbH


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