Mittwoch, 4. Mai 2016

Es ist immer etwas los

Als ob es nicht schon reicht, genug Probleme mit sich selber zu haben, mit der eigenen Erkrankung, der Planung von Terminen, schaffe ich es nicht einmal, wenn ich schon mal wieder einen Nitrit positiven Harnwegsinfekt habe, die vermeintlich "freie" Zeit mit ruhiger Planung und Organisation zu verbringen.
Es kommt immer gleich ganz viel dazu, womit man nicht gerechnet hat, auch wenn es einen nicht selbst trifft.
Letzten Freitag bekam meine kleine Maus hoch Fieber und atmete schwer. Und wenn mein Kind fiebert, dann mache ich mir Sorgen. Immerhin geht gerade Scharlach in den Schulen umher. Am Samstag berichtete sie mir dann, als ich ein wenig an die frische Luft mit ihr ging, dass ihr die Beine weh tun würden und Sonntag brachte Britta mich mit ihr dann notfallmäßig in die Klinik, denn vom Aufwachen an hatte die kleine Bauchschmerzen und erbrach in einer Tour. Sie behielt nichts bei sich. Und in den Worten der Klinik-Kinderärztin ausgedrückt, war sie einfach nur noch blass und angeschlagen. Rote Ohren, roter Hals. Ein Scharlach-Schnelltest ergab aber, dass es kein Scharlach war. Und da ihre Allergiemedikamente und ihr Inhalator wenige Tage zuvor geleert waren, lag es nahe, dass die Kleine eine allergische Reaktion hatte. Immerhin waren auch leise Lungengeräusche zu vernehmen. Und bei ihren Allergien reagiert sie mit allergischem Asthma. Gerade jetzt zur Pollenflugzeit also schwierig. Noch eindeutiger wurde es, als sie mir erzählte, dass sie an dem Freitag auf den mit Rasen ausgelegten Sportplatz draussen turnen waren.  Ich war erst einmal etwas fassungslos, weil sie zuvor eher nach Tagen oder gar Wochen mit ihren Allergien zu kämpfen hatte und nun so schnell? Zur Sicherheit wurde trotzdem noch ein Labortest zwecks Scharlach in die Wege geleitet. Aber ich war sehr erleichtert, als es ihr keine 24 Stunden später MIT ihren Medikamenten wieder gut ging, was nichts daran ändert, dass sie zu Hause bleiben sollte, bis das Ergebnis vom Labor zurück ist. Naja, sowas kann passieren, aber ich kenne ja mein Glück und was soll ich sagen? Gestern Abend vernahm ich ein Gebelle in der Wohnung und das obwohl wir keine Haustiere haben. Von ab und an mal kleineren oder grösseren Spinnen und sich von draussen magisch vom Gemüse- Kochgeruch nach Innen  verirrten Fliegen abgesehen.
Es war mein Sohn, und wenn dieser bellt, schrillen bei mir die Alarmglocken. Etwa doch Scharlach? Ansteckend? Das geht echt gar nicht. Vorallem nicht jetzt, so kurz vor meinen Klinikaufenthalten insbesondere vor meiner OP.  
In aller Frühe, er hustete immer noch, informierte ich direkt Fahrdienst und seine Lehrerin darüber und rief nach Praxisöffnung bei unserer Kinderärztin an mit den Worten, ich müsse vorbei kommen, mit Francis, da er bellt. Natürlich sollte ich mich auf den Weg machen.
Als mein Sohn und ich uns durch den Dschungel des öffentlichen Verkehrs gequält hatten, mir war sowas von Übel, dass wir dann doch schon 3 Stationen eher ausstiegen und den Rest des Weges liefen, kamen wir also an. Mein Sohn wollte doch tatsächlich anklopfen, als wir vor der Praxistür ankamen. Da muss ich natürlich schmunzeln. Wir kamen also herein und als wir ins Gespräch kamen, musste mein Sohn natürlich vorführen und selbstbestimmt bekannt geben, dass er ja Husten habe. Ich sagte dann nur, dass wir das alle bereits vernommen hätten. Er ging dann noch kurz spielen und auf die Toilette und schon waren wir auch dran. Ich hätte mich am liebsten kringelig gelacht, wenn es nicht ein Dauerzustand wäre, dass er oft und viel mißversteht oder übertreibt in seinem Elan zu tun, was man von ihm "verlangt".
Immerhin hat er ja keine Scheu vor unserer Kinderärztin, die ihn mittlerweile so gut kennt, dass er selbst ihr immer noch ein Lachen entlocken kann.
KÄ: "Francis zieh doch mal bitte dein Hemd hoch...."
Francis zieht sich also eben das Hemd über den Kopf aus.
Ich: "Mhm,  Junge, hoch ziehen, nicht ausziehen... (Augenrollen meinerseits!)"
Francis freut sich natürlich. (Er ist aber auch zu süss, wenn er sich freut.)
KÄ: "Jetzt mal tief Einatmen!" (Francis meinte nämlich, es käme gut, wenn er beim abhorchen ne Spur schneller macht, auch wenn er dann letztlich hyperventiliert.)
Und was macht mein Kind?
Er atmet tieeeeeef ein und..... hält die Luft an, bis wir ihm mitteilen, dass er auch wieder ausatmen soll. Noch kurz in die Ohren und den Mund schauen, Medikamente aufschreiben und wer hätte es gedacht, natürlich möchte er auch einen Lolly und warum 2 kleine, wenn er doch auch einen ganz grossen angeboten bekommt.
Schneller Termin und ab in die Apotheke. Und natürlich hat er dort auch noch ins Traubenzuckerglas greifen dürfen.
Er mag zwar überall etwas abgestaubt haben, aber holla, er ist genügsam, alles wollte er eingepackt haben, denn ein Schokobrötchen und eine Selterflasche waren ihm wichtiger.
Wir gingen dann noch kurz in den Real und ich hab ihm gleich noch eine Hose und ein Shirt für die warmen Tage jetzt geholt.
Dann gingen wir zu Fuss zurück. Und wir waren furchtbar langsam unterwegs. Diesmal aber nicht nur meinetwegen, sondern weil mein Sohn die Natur geniesst. Blumen pflücken, Pusteblumen pusten, Enten mit Kücken anschauen und füttern, Spieplatz besuchen.
Wenn ich bedenke, dass wir um 9.15 Uhr die Haustür verliessen, vielleicht 10 Minuten im Behandlungszimmer verbracht haben und praktisch gar keine Wartezeit hatten.... Wir waren erst 13.20 ca. Zu Hause. 


Heute habe ich meinen Mädelsabend. Britta und ich wollen heute Abend einen Vortrag besuchen zum Thema Autismus. Bis dahin habe ich jetzt noch ein wenig zu tun. Und in den nächsten Tagen berichte ich dann wieder.

Habt eine wundervolle Zeit meine Lieben. Geniesst freie Tage, wenn ihr diese habt, lasst Euch nicht ärgern. Und wie Britta mir schön sagte, macht euch nicht zu viele Gedanken, geht immer einen Schritt nach dem anderen, dann übersteht ihr auch Krisenzeiten.

Ich für meinen Teil versuche die nächste Zeit rum zu bekommen. Mein Körper hindert mich an vielem, aber ich lasse nicht zu, dass er mir mein ganzes Leben diktiert und wenn es nicht anders geht, dann zwinge ich mich auch dazu einen Bus zu besteigen, auch wenn ich weiss, dass das nicht gut ausgeht, wenn ich nicht rechtzeitig genug heraus komme. Wenn es um meine Kinder geht, hat mein Körper kein Mitspracherecht. Und heute Abend werde ich versuchen zu geniessen, auch wenn mein Kopf dröhnt, die Augen brennen und der Rest an mir verzweifelt um Ruhe schreit.

Unser nächster Schritt: Bad Bramstedt!

Gutes Gelingen bei der Umsetzung Eurer Schritte.

Ihr Lieben, der Sommer wird kommen und die Natur erblüht in ihrer Blütenpracht und zeigt uns das Leben. Das sollten wir obgleich all unserer Probleme nie aus den Augen vetlieren. Ich halte mich da an meinen Sohn, der mir stets sagt, Mama, die Wärme, die Sonne, die Ruhe in der Natur, sind herrlich. Können wir nicht jeden Tag zusammen einfach nur draussen sein. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bekämpfung von Ängsten

 Wenn man Angst vor einer Erkrankung entwickelt, weil viele Informationen nach einer Neudiagnose auf einen herniedergehen, dann ist es oft s...