Montag, 9. Mai 2016

Mir gehen die Titel aus...

Langsam aber sicher macht sich Aufregung in mir breit. Aber auch Angst. Angst vor dem nicht wissen, was kommt, genauso wie Angst vor dem wissen, was auf jeden Fall kommen wird. Meine Organisatorischen Dinge sind nun fast abgeschlossen. Und ich hoffe sehr, dass ich damit nicht andere in die  Lage einer völligen Überforderung bringe, weil ICH für meinen Teil sehr gründlich vorbereitet bin. Ich sage es immer wieder, ich bin penibel genau, wenn es darum geht Listen anzufertigen, Daten zusammen zu stellen, Fotos zu ordnen und auszuwählen, Befunde und weiteres abzusichern, damit nichts verloren geht. Ich bin eine Sammlerin. Davon mal abgesehen ist das, was ich zusammen gestellt habe nich nicht einmal perfekt vollständig. Denn weder habe ich Kopien der Berichte, die zwischen Radiologen und Fachärzten hin und her gesendet wurden, noch habe ich annähernd ALLE Blutuntersuchungsergebnisse, da ich bestimmt schon 50 Mal angezapft wurde, zum Beispiel für OP - Vorbereitungen, und das Ergebnisse waren, in die ich dann keine Einsicht hatte, sofern sie nicht in den diversen Berichten einen Platz fanden.
Alles, was ich mache, mache ich gründlich und nach meinen letzten Erfahrungen muss wenigstens ich diejenige sein, die sich kümmert und dies erledigt, weil es sonst nicht zum Ergebnis kommt. Oder besser, sicherlich käme es dazu, es würde nur sehr viel länger dauern. Denn wenn man nicht vorbereitet ist, muss man sich erst vorbereiten und das kostet Zeit. Zeit, die ich nicht habe, wenn mein Terminkalender platzt.

Es geht mir zur Zeit nicht gut. Mein Glaukom macht mir zu schaffen, die Sonne macht mir zu schaffen, Mister Behcet macht mir zu schaffen, meine Nieren und Harnwege sowieso. Mein Kopf brummt seit Tagen unentwegt, die Haut juckt höllisch... 
Es ist mir zu viel. Aber ich habe keine Zeit, mich jetzt noch um weitere Arzttermine zu kümmern.
Theoretisch müsste ich schon wieder (ich war ja erst am 25.4. dort) zum Augenarzt, ich müsste zum Hautarzt und mein Koffer ist auch noch nicht fertig gepackt. Noch nicht ganz zumindest. Ich muss noch meine Wohnung machen und will noch Zeit für meine Familie haben. Meine Kinder möchten raus in die Sonne und spielen, mein Garten muss also auch fertig werden und mein Balkon auch, denn der muss geduldig auf mich warten, da mir dafür derzeit Zeit und Kraft fehlen. Noch dazu mein täglicher Spaziergang, wenn ich diesen nicht mit Terminen verbinden kann, dann kostet auch er mich wertvolle Zeit. Es strengt mich an.

Genauso wie ich im Stress bin, mache ich mir aber auch Gedanken um meine Freunde und Familie.
Diese Menschen sind mir wichtig und ich möchte ihnen eine gute Stütze sein, sei es als Begleitung, als Berater, als Seelsorger oder einfach nur, um für sie da zu sein, wenn sie jemanden um sich haben mögen.

Zeit. Zeit ist relativ. Aber sie vergeht. Und die Aufregung ung Angst lassen sich nicht weg denken.
Was wird in Bad Bramstedt auf mich zu kommen?
Bleibt es wirklich bei 2 bis 3 Tagen?
Reicht die Zeit aus?
Und wofür sollte sie ausreichen?
Was wird untersucht?
Und mit was für Menschen und wievielen werde ich dort konfrontiert?
Ob sie mir sympathisch sind?
Ob ich damit klar komme?
Habe ich alles beisammen?
Hoffentlich vergesse ich nicht die Hälfte in Gesprächen.
Hoffentlich bringe ich keine Daten durcheinander.
Ich habe alles digital notiert. Sie können das allermeiste ablesen. Machen sie das dort auch oder wird eher gefragt werden und ich sitze dann da und bekomme den Mund wieder nicht auf?

Bad Bramstedt....
So weit weg und doch so nah.
Alleine, sofern Britta nicht dabei ist. Hoffentlich stellt man mir nicht zu viele Fragen.
Hoffentlich bekomme ich dort auch glutenfreies, fruchtsäurenarmes, zuckerfreies Essen. Meine schlimmste Befürchtung hungern zu müssen, wo ich doch ohnehin schon so wenig esse.

Viele Gedanken wegen eines kurzen Aufenthaltes. Aber lieber mache ich mir Gedanken darüber, als das ich mir alles zerkratze, weil ich in einer juckenden Hölle von Körper verweile, die sich immer weiter verbreitet und mich in den Wahnsinn treiben will.
Aber solange ich nicht in Bad Bramstedt bin werde ich definitiv nicht zur Cortisoncreme greifen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, zu zeigen, was mein Körper mit mir anstellt.

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