Es ist Frühling und viele rufen nun laut aus: Jippieh! Die Sonne, die ist endlich wieder da.
Ja auch ich liebe es, wenn die Welt hell und freundlich ist und man beginnen kann, weniger anzuziehen. Denn jede Schicht zuviel auf meiner Haut treibt mich in den Wahnsinn des sich am liebsten 5 Mal täglich duschen wollens, weil man innen meist unpassend dick gekleidet ist, für aussen aber ideal. Daher verbringe ich den Winter am liebsten draussen. Es ist zwar saukalt, aber mit der richtigen Kleidung ist man hierfür bestens gewappnet.
Nicht so im Warmen! Im Frühling und noch schlimmer im Sommer.
Stellt Euch mal vor, ihr müsstet im Sommer mit Schirmmütze, dickem Mantel, solang wie möglich sollte er sein, und mit hohem festen Kragen fürs Gesicht, am Besten noch mit Handschuhen in die sengende Hitze und Lichtschutzfaktor 50++ bitte nicht vergessen! Unvorstellbar für Euch? Für mich aber harte Realität, wenn ich nicht aussehen möchte, wie ein Mensch, der von 1000 Moskitos zerstochen wurde und dabei äusserlich auch noch verbrannt ist!
Wenn es denn nur im Sommer so wäre, ok, könnte ich einigermaßen damit leben, aber dieser Zustand beginnt schon jetzt und hört erst wieder auf bzw. wird besser, wenn der Winter wieder einkehrt.
Und nein, ich vermume mich nicht. Ich schliesse mich auch nicht ein. Dann lebe ich lieber mit der harten Realität und den Konsequenzen. Nämlich, rote Haut und dass ich ohne Cortisoncreme einfach nicht klar komme.
Es ist Frühling. Und der Horror beginnt gerade wieder für mich.
Derzeit lautet meine Devise: Täglich raus und laufen. Mit 30 Minuten ist es nicht getan. Ich laufe, obgleich der Schwäche und der Schmerzen, 2 bis 3 Stunden mit gelegentlichen Pausen. Jeden Tag, soweit ich es eben hin bekomme. Sicher gibt es den einen oder anderen Tag, an dem ich es einfach nicht packe.
Heute war ein wundervoll sonniger Tag, Pulloverwarm. Lediglich einmal gab es einen kurzen Hagelguss von oben. Und da Ferien sind, nutze ich die Zeit mit meinen Kindern. In den letzten Tagen war ich meist mit meiner Tochter unterwegs. Heute jedoch war mein Sohn an der Reihe. Er hat sich einen Mama und Sohn Tag gewünscht. Unser Plan: Spaziergang, so weit unsere Füsse (eher meine mich) uns tragen, Spielplatz und anschliessebd Eis essen gehen.
Unseren Plan erfüllten wir in ganzer Linie. Wir starteten um 12.30 Uhr unsere Tour. Unser Weg führte uns über Brücken und Schleichwege mit viel Natur, durch ein kleines bergiges Waldstück, vorbei an Lübecks Freilichtbühne, wo gerade emsig ein neues Bühnenbild gewerkelt wird, auf den Wasserspielplatz, der zur Zeit nich trocken gelegt ist. Dort angekommen der Hagelguss. Schade für meinen Sohn, denn ausser kurz schaukeln und nassem Hintern durch einmaliges Rutschen, blieb der Spass vor Ort dann eher kurz. Zumindest hatte er dadurch kurz Zeit für sein geliebtes "Picknick", bestehend aus einem glutenfreiem Brötchen mit Erdbussbutter (er liebt Erdnussbutter) und noch recht warmen, zu Hause frischgebrühten Tee.
Unser Weg führte uns dann auf einem von Lübecks vielen wunderschönen Wanderwegen, direkt am Wasser entlang. Es wurden Boote bestaunt und mein stellte mir natürlich viele spezifische Fragen, die ich ihm nicht beantworten konnte, da Boote so gar nicht meinem Interesse entsprechen. Am Ende konnte ich ihn dann aber davon überzeugen, das Vogelarten am Piepen zu unterscheiden dich sehr viel mehr Spass machen würde. Da die Sonne sich ihren Weg wieder gebahnt hatte und die Bänke wieder trocken waren, wurde also eine diesmal längere Verschnaufpause ( die sehr wohl nur ich nötig hatte) eingelegt.
Auch hier gab es wieder einen kleinen Snack mit Tee, dieses Mal glutenfreie Butterkekse, die ihm ebenfalls vorzüglich mundeten.
Als es dann ein durchgängiges lautes Geräusch, sehr unangenehm für uns beide, gab, entschieden wir uns Möwen, Spatzen und Enten wieder für sich zu lassen und wanderten weiter. Unser Weg führte uns am Wasser entlang, vorbei an Kleingärten, zum wie sollte es auch anders sein, nächsten Spielplatz. Dort konnte er nich einmal klettern und schaukeln, eine Sandburg bauen und rutschen. Dann gingen wir uns gemütlich noch ein Eis holen.
Daheim angekommen schlug die Uhr (nicht wirklich) ca. 15.20 Uhr.
Wir waren also knappe 3 Stunden unterwegs, knappe 2 Stunden davon in der Sonne.
Meinem Sohn hätte es auch gefallen, die 3fache Zeit unterwegs zu sein. Irgendwann wird es hoffentlich auch meinerseits wieder klappen.
Als wir zu Hause ankamen, bekam ich das Ergebnis unserer Tour schnell zu spüren. Da mein Schub mir ohnehin schon seit Tagen gehörig auf die Nerven geht, war absehbar, dass das Vergessen meiner Mütze heute Folgen haben würde.
Aber wir lassen uns unseren Spass nicht nehmen und erfreuen uns an der Sonne.
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