Montag, 29. Februar 2016

Tag der seltenen Erkrankungen

Heute ist der 29.02.2016, es ist Schaltjahr und Tag der seltenen Erkrankungen.
Auch MAB (Morbus Amandicus Behcet) ist eine solche seltene Erkrankung.
Selten, weil weniger als 1 von 100.000 Menschen eine solche Erkrankung hat und zumindest in Deutschland gerade mal 500 Behcet Erkrankte registriert sind.
Gerade wegen ihrer Seltenheit und Komplexität ist es sehr schwierig eine Diagnose zu erstellen. Ich kenne nur eine Handvoll Behcet Betroffener und wir alle haben Gemeinsamkeiten, aber auch ganz unterschiedliche Auswirkungen der Erkrankung.

Während ich zumeist mit Aphten, Augenentzündungen, Schwäche und Schmerzen in den Extremitäten zu kämpfen habe und nebenbei oder auch als Bestandteil des MAB mit Beteiligung der Nerven und weiterer Organe lebe, haben meine Mitbetroffenen eher Lungen- oder Thrombosenbeteiligung. Ein Schicksal, welches ich ungern teilen möchte. Wer nun mehr darunter leidet, spielt keine Rolle. Wir haben alle unsere Probleme und kämpfen mit dem Alltag. Und es tut mir im Herzen weh, wenn ich lese, dass einer meiner Mitbetroffenen gerade wieder einen Schub hat.

Gerade Erkrankungen, die so selten sind, sind leider auch schwierig zu behandeln. Und nicht jeder reagiert auf das gleiche Medikament gleich gut oder verträgt es. Doch weil diese Erkrankungen selten sind, ist auch der Forschungsstand (je seltener eine Erkrankung ist, desto weniger Geld steht für dessen Erforschung zur Verfügung) nicht weit und so ist es für manch einen eine zusätzliche Belastung klar zu kommen, wenn nicht die geeigneten Medikamente zur Verfügung stehen.

Um so wichtiger ist es, dass wir auf diese Erkrankungen aufmerksam machen und darüber berichten. Zeigen, dass es uns gibt und wir die Hilfe aller benötigen, um unsere Erkrankung erforschen und effektiv behandeln zu können.

Helft uns den Tag bekannt zu machen und teilt unsere Beiträge. Erzählt von uns und begleitet uns. Gemeinsam können wir viel bewirken. 

Foto bereit gestellt von: Beth Howe (Behcet Support Group - You are not alone on Facebook) Vielen Dank. Thank you for allowing us to share this picture. You are not alone. 

https://www.facebook.com/groups/1693265037568909

Samstag, 27. Februar 2016

Autoimunerkrankungen im Alltag

Der Alltag mit einer oder mehrerer chronischer Erkrankungen ist nicht einfach. Noch schwerer wird es, wenn man eigentlich keine Zeit und nicht die nötige Kraft hat, sich damit auseinander zu setzen.

So ist es auch bei mir. Im Prinzip ist es zwar schwierig, man hat eben Leidensdruck, mit einer eigenen Erkrankung umzugehen, wenn man aber dann noch Angehörige hat, die krank sind und um die man sich zu kümmern hat, wird es kompliziert. Der Alltag muss noch genauer geplant werden.
Nicht alle chronisch kranke Menschen haben das Glück einen Partner zu haben, der sie unterstützt. Zumindest habe ich einen Solchen. Und auch der Freundeskreis schrumpft stark ein, wenn man nicht mehr in der Lage ist, spontan zu sagen, lass uns doch mal treffen.
Wenn man ohnehin, aufgrund anderer Umstände, wie behinderter Kinder, nur einen kleinen Freundeskreis hat, findet man schnell heraus, wer zu seinen wirklich engen Freunden gehört.
Es ist enorm wichtig für einen chronisch kranken Menschen zu wissen, wer einen auch dann noch zu schätzen weiss, wenn man nicht mehr spontan etwas unternehmen kann.

In meinem Alltag, vor meinen chronischen Erkrankungen, war meine Situation schon keine leichte. Es gab einige Erlebnisse zu verarbeiten und ohne externe Hilfe war dies kaum zu schaffen. Doch jede Situation beruhigt sich einmal und man lernt im Laufe der Zeit auch mit gewissen Umständen zu leben und sie zu akzeptieren.
Ein weiser Mann sagte einst, man wachse mit und an seinen Erfahrungen. Und das kann ich durchaus verstehen und bestätigen.
So manches Mal saß ich vor Fachleuten, Pädagogen und Weiteren und man sagte mir, dass es wohl sehr schwierig und vorallem anstrengend sein müsse, mit einem behinderten Kind, einem Kind mit sehr starken Bedürfnissen, zu leben. Doch heute sage ich meist, dass es sicher nicht einfach ist, aber wenn man es nicht anders kennt, man es anders wahr nimmt, leichter damit klar kommt. Es ist im Prinzip kaum der Rede wert, auch wenn es einen unbewusst doch trotzdem beeinflusst.

Ich hatte meine festen Riten, meinen strukturierten und funktionierenden Tagesablauf. Und Ärzte besuchte ich nur im allernötigsten Fall. Und das war abgesehen von Schwangerschaftsüblichen Arztbesuchen und Zahnärztlichen Behandlungen in der Zeit von 2004 bis 2014 der Fall. In dieser Zeit besuchte ich im Prinzip keinen Arzt, zu dem ich nicht aufgrund schwerwiegender Probleme gehen musste.

Und dann kam dieser Bruch im Jahr 2014.
Anfangs redete ich mir ein, dass alles harmlos sei, ich hatte zeit meines Lebens oft Probleme im gesundheitlichen Bereich und es waren immer aus meiner Sicht harmlose Dinge.
Prellungen, Brüche, Anbrüche, Bänderrisse, Schnittwunden, Grippe und Migräne waren für mich Normalität.
Ich hatte eine Weile lang wieder aktiv Sport betrieben und war nach langer Erziehungszeit wieder beruflich tätig an einem für mich idealen Arbeitsplatz. Im Prinzip ging es also eigentlich endlich aufwärts in meinem Leben, worüber ich sehr froh war.
Mein Körper sah dies allerdings anders. Er wollte mir nicht mehr gehorchen.

Wie man aus meiner Krankenvita erlesen kann, began es mit dem rechten Sprunggelenk. Ich ging zum Orthopäden und er stellte fest, dass Gelenk sei instabil und müsse trainiert werden.
Mit Bandage und Übungsanleitungen zur Stärkung des Gelenkes ging ich wieder heim. Ich befolgte die Anweisungen und tatsächlich wurde es besser, so dass ich im Verlauf dann auch nur noch im Sport auf die Bandage zurück greifen musste.
Knapp 7 Monate vergingen ohne weitere Probleme und ich began statt wie bisher meine 12km pro Tag zu laufen, wieder Fahrrad zu fahren. In der ersten Woche war auch alles prima, die Beine wurden insgesant gesehen stark entlastet. Doch dann schwoll während ich auf der Arbeit war plötzlich mein linker Fuss an, was dann dich sehr schmerzhaft wurde. Ich wurde daher wieder bei meinem Orthopäden vorstellig. Das Fazit war eine Sehnenentzündung und Fersensporn. Ich sollte den Fuss schonen, kühlen und Ibuprofen als Entzündungshemmer nehmen mit den Worten, es könne ein paar Wochen dauern, bis es besser werden würde.
Dich nach 5 Wochen war keine Besserung eingetreten, statt dessen tat bis dahin dann das gesamte linke Bein weh.
Ich ging also abermals hin und bekam Physiotherapie verschrieben mit den Worten, es könne vom Becken kommen.

Während der Zeit der Physiotherapie verschlimmerte sich der Zustand. Ich verlor die Kraft in den Beinen, beide Beine schmerzten und ich musste meine übliche Laufstrecke immer weiter einschränken, bis ich dann nach 4 Monaten von 12km täglich runter war auf 50m am Tag, die ich nur  mit Hilfe meines Mannes als Stütze bewältigen konnte.
Mein Orthopäde und mein Physiotherapeut sprachen erstmals den Verdacht Rheuma aus und ich wurde nach langer Zeit erstmals wieder bei meinem Hausarzt vorstellig. Nicht die Schmerzen machten und machen mir zu schaffen im Alltag. Es ist der Verlust meiner körperlichen Kräfte. Ich war schon immer auch in Zeiten des Übergewichts nach und während den Schwangerschaften sportlich. Immer zu Fuss gelaufen. Und 12km am Tag waren kein Kraftakt für mich sondern Routine, aber plötzlich nur noch unter Aufbringung seiner letzten Kraftreserven mit viel Anstrengung eine Strecke von 50m gehen zu können, in einem Tempo, bei dem 90 Jährige mit Rollator einen sogar überholten, brachte mich innerlich aus meinem Gleichgewicht. Nicht zu wissen, was da urplötzlich mit einem geschah, war eine Zerreisprobe für meine Nerven.
Nachdem mein Hausarzt dann einige Tests machte war er sich nicht mehr sicher, ob es wirklich Rheuma war, daher überwies er mich zunächst zu meinem Neurologen. Dieser wusste aber nach einigen Tests auch nicht, was er davon halten sollte, und so entschieden sich mein Neurologe und mein Hausarzt doch erst einmal wieder das Thema Rheuma in Angriff zu nehmen.
Ich hatte Angst. Das gebe ich gerne zu.
Ich bekam relativ schnell einen Termin bei meinem Rheumatologen. Es wurden einige Untersuchungen gemacht, doch auch er war sich unsicher darüber, was es sein könnte und schickte mich, da wir nun mittlerweile Sommer hatten und ich übersät war mit papulopustolösem Ausschlag, den ich für meine von Geburt an vorhandene Sonnenallergie hielt, die ich aber nie zuvor so extrem an mir fest gestellt hatte.
Mein Dermatologe und ein Kollege begutachteten die Pusteln und stellten einige Fragen. Ich bekam eine Cortisonsalbe und sollte meine Sonnencreme wechseln.
Etwa eine Woche später rief mein Rheumatologe mich dann wieder an und bat mich in die Praxis, um eine weitere Blutuntersuchung zu machen.
Und kurze Zeit darauf dann noch einmal, um einen Pathergie-Test  (Katzenellenbogentest) durch zu führen, ehe er mir mitteilte, dass es seiner Meinung nach Morbus Behcet ist, was mich so quälte.

Natürlich war in der Zwischenzeit der Diagnostik einiges geschehen, es waren neue Symptome dazu gekommen und andere, wie meine ständigen Augenentzündungen und Harnwegsinfekte hatten sich sehr manifestiert.
Ich habe seit Jahren immer mit Aphten zu tun gehabt, immer nur auf den Lippen und Genital. Sie waren für mich aver nie ein Grund gewesen zum Arzt zu gehen, da ich auch Herpes schon immer hatte und offene Wunden an den Lippen gewöhnt war. Zu erfahren,
dass Aphten das Hauptsymptom von MAB sind und dass diese für andere ein Grund sind, starke Medikamente einzunehmen, verwirrte mich zunächst. Ich traute mich eigentlich nie zum Arzt damit, weil es mir doch arg peinlich war und ich sie auch nicht als so schlimm schmerzhaft erlebt hatte.
Im Juli 2015 began meine Therapie zwecks MAB. Ich bekam Methotrexat 17.5mg und Folsäure verschrieben. Die Hoffnung war, dass Haut-, Augen- und Schmerzprobleme sich damit auflösen würden. MTX braucht ca 3 bis 6 Monate ehe es eine volle Wirkleistung hat, somit hiess es also zwangsläufig warten.
Ich hatte bis zuletzt arg mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Anfangs nahm ich auf 17.5mg MTX am Folgetag 15mg Folsäure. Das Fazit war, dass ich 3 Tage am Stück nichts essen konnte. Nachdem die Folsäure dann auf 20mg erhöht wurde, war es zwar nir noch 1 Tag, aber an den anderen Tagen hatte ich dann keinen Apettit oder bekam aufgrund von Übelkeitswellen und Kreislaufproblemen nur sehr geringe Mengen zu Essen in mich hinein und in den meisten Fällen waren das nur Eintöpfe und Suppen. Doch die gewünschte Wirkung liess leider auf sich warten. Während mein Gewicht stetig abfiel, nahmen Leberwerte zu und immer Mal wieder gab es hier oder da Blutwerte die auffielen, aber nicht konstant auffällig waren. Und anstatt einer Besserung meiner Symptome nahmen die Probleme in Schüben von 1 Monat Abstand immer weiter zu und meine gesundheitlichen Probleme damit auch.
Aus meiner Krankenvita kann man in etwa sehen, wie sich im letzten Jahr die Probleme verschlimmert haben.

Mittlerweile habe ich selber heraus gefunden, ich weiss nicht, ob und wie genau man das auch testen kann, dass ich neben Unverträglichkeiten und Allergien, die ich von Geburt an hatte oder sich im letzten Jahr deutlich zeigten, scheinbar auch Glutenunverträglich bin.
Am 01.01.2016 habe ich meine Ernährung bis auf seltene Ausnahmen auf glutenfrei umgestellt, seitdem quälen mich seit langem ertragene Bauchschmerzen so gut wie gar nicht mehr. Das es scheinbar diese Unverträglichkeit ist, lässt sich bei mir dadurch erkennen, dass an Tagen, an denen ich dich mal auswärts Glutenhaltige Lebensmittel esse, sofort wieder Bauchschmerzen oder aber das Gefühl einer reissenden Speiseröhre bekomme.  Deutlich spürbar beim Verzehr von gekauften Brötchen zum Beispiel.

Wie es nun weiter geht, das weiss ich nicht, im Moment ist alles aus dem Ruder, ich selber habe das Gefühl gesundheitlich am Ende zu sein. Meine Hoffnung sind neue Medikamente, die dann hoffentlich eine Besserung mit sich bringen. Derzeit schaffe ich meinen Alltag fast gar nicht mehr, bin ewig nur unterwegs zu Arztterminen / Klinikbesuchen, und mein Mann musste faktisch 85% aller meiner Aufgaben im Haushalt und bei den Kindern übernehmen, weil ich keine Kraft mehr dafür habe.

In den letzten 11 Jahren war es so, dass praktisch alles ausser Einkauf und im Wechsel kochen ich in meinem Haushalt erledigt habe, nebst Ehrenamtluchen Tätigkeiten. Mittlerweile muss vieles ruhen oder von meinem Mann getragen werden, und nichts ist so, wie ich es gerne hätte. Und dieser Aspekt ist für mich innerlich zusätzlich quälend. Es stimmt mich nicht depressiv, falls es nun Menschen gibt, die es so empfinden, wenn sie meinen Text lesen, nein es macht mich nicht traurig, es verärgert mich.
Denn diese Erkrankung nimmt mir meine Selbständigkeit, macht mich vollends abhängig von meiner Familie, meinen Freunden und davon, wie gut oder schlecht meine Ärzte sich verstehen und zusammenarbeiten. Und Abhängig zu sein von anderen Menschen ist nicht gut für mich. Ich fühle mich damit nicht wohl.

Natürlich bin ich Dankbar, dass trotz Differenzen zwischen einigen meiner Ärzte,  alles seinen Weg geht, dennoch gehen mir diese Dinge ebenfalls durch den Kopf, belasten mich,  weil ich nicht weiss, wie und ob ich die Probleme zwischen ihnen bereinigen sollte und oder kann und wenn sie hier mit lesen, denke und hoffe ich auch, dass sie wissen, dass sie gemeint sind. Immerhin habe ich beiden zu verdanken, dass ich heute nicht mehr gänzlich unwissend bin, beide haben alles in ihrer Macht stehende getan, um mir zu helfen und auch wenn sie es vielleicht nicht sehen, so habe ich aber diesen beiden Ärzten doch sehr zu verdanken, dass es mir jetzt nicht noch wesentlich schlechter geht. Gemeinsam haben sie es geschafft, mir zu helfen und ich habe das Gefühl, dass sie dies nicht sehen, aber sehen sollten.

Ich bin natürlichen sehr Dankbar für meine Ärzte, für meine Familie und für meine Freunde, die alle ihr möglichstes tun, um mich zum Lachen zu bringen, mich abzulenken, mich zu informieren und gemeinsam mit mir an Strategien  arbeiten, um eine stetige Verbesserung meiner Situation zu bewirken.

Ich bin insbesondere meinen beiden engsten Freundinnen dankbar, die beide ihr eigenes Leben mit ihren eigenen Problemen so sehr verändert haben, nur um in dieser für mich sehr schweren Zeit dennich für mich da zu sein. Die sich Zeit nehmen, mich zu begleiten, aber auch einfach mal mit mir einen Kaffee zu trinken und mich aufbauen. Solche Freunde zu haben konnte ich mir damals nie vorstellen und heute möchte ich beide nie mehr missen.

Auch bin ich dankbar für meine Freunde aus der MAB Gemeinde, die mir in kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen sind und ein offenes Ohr für meine Probleme haben, obwohl es ihnen selbst schlecht geht. Wir sind nicht viele, aber ihr seit sehr wichtig für mich und gemeinsam schaffen wir es dieser Erkrankung den berühnten Mittelfinger zu zeigen.

Mein Alltag ist massiv eingeschränkt und kaum jemand sieht mir wirklich an, wie schlecht es mir tatsächlich geht, aber diejenigen, die es bemerken, helfen mir, wo sie können und dafür bin ich dankbar.

Mein Weg zur Diagnose der AIs

Im Laufe der Zeit wurden bei mir einige Diagnosen gestellt. Es gab immer wieder Zeiten, in denen mein Imunsystem auf sich aufmerksam machte, ohne, dass meine Ärzte oder ich davon ausgingen, dass alles in einem Zusammenhang zueinander steht. Für diejenigen, die es interessiert, möchte ich hier einmal eine kleine (nicht ganz vollständige) Auflistung machen mit meiner steigenden Krankheitsaktivität.

2004/2005
Gürtelrose

2005/2006
- insulinabhängiges Gestationsdiabetes in 1. Schwangerschaft - Sohn ist nach Wachstumsretardierung  mehrfach behindert geboren und hat eine Genduplikation und eine Gendeletion auf 2p23.3

2006
- 1 Fehlgeburt in der 6. Schwangerschaftswoche

2009
- Insulinabhängiges Gestationsdiabetes in 2. Vollständiger Schwangerschaft - Tochter hat eine sozial-emotionale Störung, Allergien, Asthma und Verdacht auf Autoimunerkrankung

2010
- 1 Fehlgeburt in der 6. Schwangerschaftswoche

2011
- Gestationsdiabetes - Kind wurde tot geboren in der rechnerisch 24. Schwangerschaftswoche nach Wachstumsretadierung

2012
Migräne ohne Aura, White Matter Lesions, Asperger-Syndrom mit leichter Hyperaktivitäts- und Wahrnehmungsstörung, Urothelpapillom, chronische Blasenentzündung

2013
Glaukom bds., Weitsichtigkeit, Pityriasis Versicolor, Neuropathieverdächtige Befunde, instabiles Sprunggelenk rechts

2014
rezidivierende Harnwegsinfekte, Synovitis und Tenosynovitis linkes Sprunggelenk

2015
Migräne ohne Aura, White Matter Lesions, rezidivierende Infektionen der oberen Atemwege, rezidivierende Aphten Lippen und Genital, Papulopusten, Morbus Behcet, Fadengranulom rechtes Ohr, Staphilococcus aureos Infektion rechtes Ohr, Tremor, Hörsturz und Tinnitus rechtes Ohr, Tracheobronchitis, Pityriasis Versicolor, Sulcus-ulnaris-Syndrom linker Arm, Nierenkelchstein links, weibliche Stressinkontinenz, Polypenknospe Darm, Schleimhauterythem Zwölffingerdarm, Begleitödem Kapillarmikroskopie, rezidivierende Iritis und Blepharokonjunktivitis alle 2 bis 3 Monate,  Sicca-Syndrom

2016
rezidivierende Iritis und Konjunktivitis alle 3 bis 4 Wochen, Arteria-vertebralis-syndrom mit Basiliarsymptomatik, Herpessimplexschub, orale Aphten erstmals auch in der Mundschleimhaut  (Gaumensegel) alle 3 Wochen, Nierenstein rechts, verstärkter Tremor, HWI, Leukozytose, Mikrohämaturie

Operationen / Eingriffe

2006
Kaiserschnitt *Sohn*

2009
Kaiserschnitt *Tochter*

2011
Kaiserschnitt *Sohn(totgeboren)*

2012
Tur- B *Urothelpapillom*

2015
Wundrevision Ohr *Fadengranulom*,
Magenspiegelung (11.2015),
Darmspiegelung (11.2015)

2016
Eswl links (02.2016),
DJ-Einlage links (02.2016),
Eswl links (03.2016),

Freitag, 26. Februar 2016

Ein schneller Wandel

Es gab eigentlich nie eine Zeit, in der es mir wirklich gut ging, in der ich nicht irgendein Problem hatte.

Aber wie es so ist, schob ich viele meiner Probleme stets darauf, dass sie eben gerade so sind, wie sie sind.

Die Frage nach einer gemeinsamen Ursache stellte sich mir nicht, abgesehen von einem einzigen Aspekt meines Lebens, der sich eher auf der emotional-sozialen Ebene befand.

Anders zu sein, ist für mich nichts Neues. Doch hatte dieses Anderssein damals nur den Namen Autismus!
Eine Konstante meines Lebens, die mich stets begleitete und eine Diagnose, die sowohl bestätigt als auch genauso oft dementiert wurde, mir persönlich aber durch meine Interessen und das richtige Umfeld kaum Probleme bereitete.

Doch gab es mehr im Hintergrund, von dem ich nichts ahnte. Von dem wohl kaum jemand etwas ahnte, bis ich im Jahr 2013 bei meinem Augenarzt vorstellig wurde, welcher mir nach einer gründlichen Diagnostik mitteilte, dass ich eine in Deutschland wohl eher selten vorkommende Autoimunerkrankung und nebenbei ein Glaukom beidseitig hätte.
Ich bekam für meine Augen Medikamente und eine Brille und ging fortan regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen. Andere Probleme stellte ich bis dahin an mir nicht fest. Doch im Verlauf entzündeten sich dann plötzlich immer wieder meine Augen.
Cortisontropfen folgten und nach und nach kam dann das Siccasyndrom hinzu.
Auch hier sagte ich mir noch, es sind nur die Augen, nur!
Aber sie waren nur der Begin.

Nicht lange danach kamen plötzlich Probleme mit meinem Sprunggelenken hinzu, dann die Knie, die Muskulatur der Beine und letztlich überfielen mich dann Probleme mit den Armen, dem Oberkörper ansich. Schmerzen, Zittern, Muskelzucken, Muskelkrämpfe, Entzündungen.
Meine Augen waren der Anfang, und am Ende liess die Erkrankung nicht einmal meine Ohren in Ruhe, meine Nervenbahnen, meine Harnwege etc.

Heute weiss ich nach einem langen Weg zumindest einen Teil der Ursache: "Morbus Behcet"

Zu Verdanken habe ich die schnelle Diagnosefindung meinen Ärzten. Augenarzt, Neurologe, Dermatologe und Rheumatologe sowie mein mittlerweile im Ruhestand befindlicher Hausarzt brauchten nicht lange, um gemeinsam einen Namen für das böse Kind zu finden.

Im Nachhinein ist dies nur ein Teilergebnis, aber ein doch sehr vielfältiges, ein Anfang auf dem Weg zum Ende und dieser Weg ist lang.

Wie mein Rheumatologe mir einst sagte:" Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn."

Laut einschlägiger Literatur zu Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis / Autoimunerkrankungen und weiteren kann die Diagnosefindung je nach Krankheitsaktivität teilweise Jahrzehnte dauern. Eine lange Zeit, in der solche Krankheiten doch schon oft grosse Schäden anrichten können.
Ich kann mich daher wohl glücklich schätzen, dass es von Diagnostikbegin bis Diagnosestellung bei mir "nur" 1 Jahr dauerte.

Und seit diesem Zeitpunkt habe ich um mich herum bereits einige wenige Menschen finden können, die genau verstehen, wie es mir geht, weil sie ähnliches mit der gleichen Erkrankung miterleben. Wenige Menschen, die ein wichtiger Teil meinerselbst geworden sind.

Alles hat einen Anfang...

Alles hat ein Ende oder auch nicht.


Dies ist nicht mein erster Blog ansich, doch er ist neu. Neu, weil sich in meinem Leben viel verändert hat.


Zunächst einmal möchte ich alle Leser auf den hier entstehenden Seiten willkommen heissen.


In diesem Blog geht es um mich, um meinen Weg im Leben, im Schlepptau: Ungewissheit und der Wandel von einem vermeintlich gesunden Menschen in einen Kranken. Einfach so, schleichend und doch plötzlich aus dem Nichts heraus.


Ich bin Autoimunkrank. Und als ob das nicht schon reicht, ist es tatsächlich so, dass nur wenige Menschen in Deutschland meinen Weg teilen. Jeder mit seinen eigenen Problemen. Und doch sind wir zu einer kleinen Gemeinschaft geworden.


Unsere Krankheit?


Morbus Behcet


Was das ist, erkläre ich auf den folgenden Seiten und in meinen Posts.


Danke für Euren Besuch und Euer Interesse an dieser Seite.


Seid herzlichst gegrüsst und habt noch einen wundervollen Tag.

Bekämpfung von Ängsten

 Wenn man Angst vor einer Erkrankung entwickelt, weil viele Informationen nach einer Neudiagnose auf einen herniedergehen, dann ist es oft s...