Für mich bedeutet Zeit...
... Stress
Die meisten Menschen machen sich kaum Gedanken über Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Sie leben im Hier und Jetzt. Sie entwickeln sich weiter. Einfach, weil es zum Leben dazu gehört. Und dann gibt es da diesen kleinen Teil an Menschen, die es nicht so einfach haben. Menschen mit Problemen, die tiefer gehen als bei anderen, Menschen mit Krankheiten oder Behinderungen, Menschen die einfach keine Zeit haben, weil ihre Berufe ihnen vorgeben, was sie wann zu tun haben. Für mich ist es schwer zu reflektieren. Ich bin ein emotionaler Mensch, ich war mal eine Strategin, ehe mir meine Gesundheit diktierte, was ich wann tun oder lassen sollte.
Ich kenne Menschen, denen es verhältnismäßig spitze geht, nach Außen, und diejenigen, denen es immer nur schlecht geht.
Ich empfinde es als schwierig mich einzuordnen.
Ordnung war mal mein heimlicher Geliebter, heute herrscht in mir und um mich herum Chaos.
Mein letzter Beitrag hier ist schon lange her, daß hat Gründe. Seit meinem letzten Beitrag war ich mutlos, ich gab auf. Ich wollte niemandem zeigen oder sagen, was in mir vorging. Und den Ärzten schwörte ich ab.
Ärzte haben einen extrem schweren Job. Ich kenne sehr viele, die absolut fantastisch in ihrem Job sind, ihr Job ist ihre Berufung. Aber in jedem Job gibt es emotional schwarze Schafe. Ich will nicht deren fachlichen Kenntnisse anzweifeln. Aber emotional haben sie ihren Beruf verfehlt, denn in einem Beruf, wie diesem geht es darum Menschen zu helfen, statt ihnen zu sagen, dass man sie für verrückt hält, auch wenn man andere Worte verwendet.
Ist es verrückt, wenn ein Patienten Schmerzen an einem bestimmten Körperteil hat, wenn sich via Röntgen und Sonographie sogar eindeutige Ursachen ausmachen lassen?
Es mag vielleicht schwer fassbar sein, dass es Patienten gibt, die schnell spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist, aber es ist eine Tatsache, dass es sie gibt. Man kann ihnen dann ja sagen, dass man ihnen evt. nicht helfen kann, aber sie als verrückt bezeichnen ist der falsche Weg.
Wie ich bereits sagte, ich gab auf.
Das Jahr 2018 ging seinen Weg. Es ging mir sehr schlecht. Teilweise lag ich Tage nur im Bett, weil ich nicht aufstehen konnte vor Schmerzen, aber ich ging nicht mehr zum Arzt, ausser es ließ sich machen oder nicht umgehen. MagenDarm Probleme, Phasen des Erbrechen, Blasenentzündungen, entzündete Augen, schmerzende Rippen wurden einfach ertragen.
Als Mein Blutdruck mehrfach in dem Jahr auf Werte wie 78/29 mit 78er Puls abfiel, einfach nicht drüber nachgedacht und weiter gemacht. Schwindel, Übelkeit und Appetitlosigkeit als ständiger Begleiter in dieser Zeit.
Dann im September 2018 plötzlich wochenlangen schmerzhafter Ausschlag an den Händen, Diagnose dyshidrotisches Ekzem mit Cortison Behandlung. Da musste ich dann doch mal meine Dermatologin aufsuchen, weil ich meine Hände nunmal benötige.
Ein HWI folgte dem nächsten, die meisten gingen von selber, während ich unter Übelkeit massenweise Wasser trank, die wenigsten bräuchten eine Antibiose.
Meine Kinder hatten viele Termine. Ich musste mich irgendwie kümmern. Mein Mann half mir dabei.
Für mich sah ich missmutig nur noch den Weg Schwerbehinderung, Pflege und Rente. Was für Massen an Antragsformulare, die ich nicht fähig war auszufüllen, weil weder meine Hände, noch mein Kopf dies noch bewerkstelligen.
Dann im November würde ich zum Gutachter Termin zitiert.
Der Arzt, sehr nett, untersuchte gründlich. Aber das P. blieb trotzdem auf meiner Stirn.
Im Dezember dann wieder Mal extreme Harnröhre Schmerzen. Fazit: Antibiose. Und was meine Hausärztin, die sich sorgte, noch gar nicht erfuhr, nach der Antibiose hatte ich einiges an Nierenstein Abgang. Keine Ahnung, ob da noch mehr drinne ist, es tut noch weh, aber ich will darüber gar nicht nachdenken.
So nun haben wir also endlich das Jahr 2018 geschafft.
Ich wünsche allen ein gesundes Jahr 2019.
Und wer hätte es gedacht? Klar. Ich sass mal wieder bei meiner Hausärztin, weil aus dem nichts heraus meine Venen im rechten Arm weh Taten, ihre Farbe und Dicke änderten. Fazit: Thrombophlebitis - entzündete Venen mit Thrombose Gefahr.
Und wenn ich den Hergang so betrachte muss ich leider fest stellen, dass ich solche wohl unerkannt auch in den letzten Jahren mehrfach hatte. Nur waren sie vorher nicht ganz so deutlich und ich ignorierte sie, weil ich dachte, ich hätte evt. Nur zu viel gemacht, falsch gelegen oder einen Muskelkater, der halt etwas Druck ausübte und die Probleme gingen von selber. Diesmal aber nicht.
Meine Hausärztin stellte mir direkt eine Überweisung zur Klinik aus, da diese sagten ich solle wieder hin kommen, wenn sich neue bisher nicht bekannte Symptome zeigen würden. Auch sagte sie selber mir jetzt, dass wenn sich weiterhin nichts ändert es vielleicht gut wäre, wenn ich das der Krankenkasse melde. Immerhin bezahlen diese ja die Behandlung und es ist ja auch nicht Sinnvoll immer mehr Erkrankungen bei mir zu provozieren durch Nichtstun, nur weil niemand sich eine feste Diagnose eingestehen will.
Mein Mann rief also in der Klinik an und was sagt man ihm? Vor Mai sei kein Termin frei!
Da ich mich aber nicht mehr Unnötig auf den Weg zur Klinik machen kann und werde, habe ich dem Prof., der mir sagte, ich solle mich melden, sobald neue Symptome auftreten, eine Email geschrieben und nun darum gebeten, dass er mir mitteilen soll, ob es dieses Mal definitiv zu einer medikamentösen Einstellung kommt oder nicht. Je nach Antwort werde ich entweder Hinkommen oder eben nicht.
Nunja. Sei es drum.
Bevor ich wieder auf Besserung hoffe, habe ich momentan zumindest etwas Gutes erreicht. Gerade bekam ich Post vom Verwaltungsakt. Ich bekomme einen Schwerbehindertenausweis mit einem Grad der Behinderung von 50 und das Merkzeichen G für Gehbehindert. Und ICH FREUE MICH DARÜBER. Zwar wurden nicht alle Diagnosen anerkannt, weil natürlich die Klinik Berichte einbezogen wurden, welche Behcet unter anderem immer anzweifeln, aber durch die Untersuchungen vor Ort wurden andere Diagnosen endlich anerkannt, und sogar Diagnosen von dem Arzt dort dazu geschrieben, die bisher kein anderer Arzt bei mir mal fest schrieb.
Es steht drinne: Beinfunktionsstörung, Seh-Behinderung, Schwerhörigkeit mit Ohrgeräuschen, Asperger Syndrom, Migräne, Nierensteinleiden und Harninkontinenz sind uneingeschränkt anerkannt worden!
Er hat angegeben, dass er bei mir
Neurosen, Persönlichkeits-Störungen und persönliche Traumen, Polyneuropathie, Paresen, RHEUMATISCHE ARTHRITIS,Funktionsstörungen der Wirbelsäule und Gliedmaßen und das Schmerzsyndrom
einbezogen hat. Und ich bin ihm dankbar für die sehr umfangreiche gründliche Untersuchung, die ich bisher bei keinem der vielen Ärzte so hatte. Ich war verblüfft darüber wieviel Messungen er mittels Maßband tätigte und wie schnell er fest stellte, alleine durch sehen und Messen, dass ich zu dem Zeitpunkt gerade wieder einen Erguß im Knie hatte, wofür vorab alle anderen immer erst zur Maschine greifen mussten.
Letztlich nimmt mir das nun eine Menge Druck, gibt mir Bestätigung und ich hoffe und wünsche mir, dass es in diesem Jahr, trotz der neuerlichen Probleme, vielleicht zumindest nicht noch weiter abwärts geht.
Meinen Mitbetroffenen MBlern wünsche ich, dass es Ihnen besser geht und dass Sie Hilfe bekommen werden.
Und meinen Ärzten, die mir auch weiter halfen und helfen, wünsche ich ein erfolgreiches neues Jahr und Gesundheit und Anerkennung ihrer Dienste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen